Ernst Wilhelm Nay
(11. Juni 1902 – 8. April 1968)
Nationalität: Deutschland
Kunstrichtungen: Abstrakte Kunst, Expressionismus
Bevorzugte Medien: Malerei, Zeichnung, Druckgrafik
Ernst Wilhelm Nay (1902–1968) zählt zu den bedeutendsten deutschen Malern der Moderne. Sein Werk, das stark vom Expressionismus, der Abstraktion und dem Einsatz kräftiger Farben geprägt ist, erfreut sich auf dem internationalen Kunstmarkt hoher Beliebtheit. Besonders begehrt sind seine Werke aus den 1950er- und 1960er-Jahren, darunter die sogenannten „Scheibenbilder“ und „Augenbilder“. Hier erfahren Sie mehr über die Biographie des Künstlers, seine Werke und Preise, die Authentifizierung sowie die Schätzung und den Verkauf von Nay Arbeiten.
Ernst Wilhelm Nay Preise und Markt
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Kunstwerk 2520_e1df42-40> |
Preis inkl. Aufgeld 2520_bfe4b0-ba> |
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Scheiben und Halbscheiben (1955) 2520_10f6ba-e1> |
EUR 2.245.000 2520_c76a75-1a> |
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Doppelspindel-Rot (1967) 2520_8912ad-8d> |
EUR 2.185.000 2520_a3358b-50> |
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Motion (1962) 2520_0e81d0-72> |
EUR 1.621.000 2520_9a9dac-91> |
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Ice Blue (1961) 2520_36f937-d7> |
EUR 1.220.000 2520_b794e8-61> |
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Chromatische Scheiben (1960) 2520_162613-2e> |
EUR 985.000 2520_6aeecc-71> |
Ernst Wilhelm Nay ist einer der bedeutenden deutschen Maler des 20. Jahrhunderts. Arbeiten des Künstlers, insbesondere die farbintensiven „Scheiben- und Augenbilder“ aus den 1950er und 1960er Jahren, sind international bei Sammlern und Museen gefragt. Seine Bedeutung in der Kunstgeschichte und die begrenzte Verfügbarkeit seiner Werke trugen dazu bei, dass die Preise für Werke von Ernst Wilhelm Nay zuletzt eine stabile bis steigende Tendenz zeigten. Galerien und Auktionshäuser schätzen Nay als einen der wichtigsten Vertreter der abstrakten Kunst in Deutschland, was seine Position auf dem internationalen Kunstmarkt festigt.
Die Preise für Werke von Nay variieren je nach Größe, Technik und Entstehungszeitraum. Arbeiten auf Papier beginnen bei etwa 5.000 bis 30.000 Euro, während Gemälde auf Leinwand bereits für Preise von über EUR 2 Millionen gehandelt wurden. Generell erzielen seine Arbeiten auf dem internationalen Kunstmarkt beachtliche Werte:
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Kleinere Arbeiten auf Papier: ab 5.000 Euro
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Mittelgroße Gemälde: 50.000 bis 300.000 Euro
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Großformatige Hauptwerke: bis über 2 Millionen Euro
Bei der Schätzung von Werken von Ernst Wilhelm Nay unterscheiden sich die von den Spezialisten ermittelten Preise häufig. Vor einem Verkauf empfiehlt es sich daher, mehrere Bewertungen einzuholen und sich auch über die historischen Verkaufserfolge der jeweiligen Anbieter zu informieren. Nähere Informationen zum Auktionsverkauf und dem Verkauf geerbter Kunstwerke finden Sie auch in unserem Ratgeber.
Werke schätzen lassen
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Echtheitsprüfung bei Ernst Wilhelm Nay
Die Authentifizierung der Werke von Ernst Wilhelm Nay ist für eine Auktion und den seriösen Kunsthandel unerlässlich. Sie schützt sowohl Verkäufer als auch Käufer vor rechtlichen und finanziellen Risiken und bildet die Grundlage für jede Kunsttransaktion. Bei der Überprüfung der Echtheit spielt die Provenienz eine zentrale Rolle. Anhand einer lückenlosen Dokumentation der Herkunftsgeschichte, beispielsweise über originale Rechnungen, lassen sich die Besitzwechsel nachvollziehen und kann die Authentizität eines Werkes bestätigt werden. Für eine zuverlässige Authentifizierung und die Aufnahme Ihres Werkes ins Werkverzeichnis wenden Sie sich an folgende Adresse:
Ernst Wilhelm Nay Stiftung
Lortzingstr. 9
D–50931 Köln
Tel: +49 221 40 16 26
stiftung@ewnay.de
www.ewnay.de
Ernst Wilhelm Nay Biographie
Frühe Jahre und Ausbildung
Ernst Wilhelm Nay wird am 11. Juni 1902, als zweiter Sohn einer Beamtenfamilie in Berlin geboren und zeigt schon früh sein künstlerisches Talent. Nach dem Abschluss seiner Buchhändlerlehre und autodidaktischen Malversuchen stellt er sich 1924, mit drei seiner Arbeiten, bei Karl Hofer an der Hochschule für die Bildenden Künste in Berlin vor. Hofer erkennt die Begabung des jungen Künstlers und nimmt ihn 1925 in seine Malklasse auf. Früh beeinflusst von den Expressionisten und der klassischen Moderne, entwickelte Nay einen eigenständigen Stil, der sich durch kraftvolle Farben und rhythmische Kompositionen auszeichnete.
Erste Erfolge und die Jahre des Nationalsozialismus
Bereits in den 1930er-Jahren machte Nay durch erste Ausstellungen auf sich aufmerksam. 1931 wird er mit dem Rompreis der Preußischen Akademie der Künste ausgezeichnet und verbringt einen Stipendienaufenthalt an der Villa Massimo in Rom, bei dem surrealistisch-abstrakte Bilder entstehen.
Die politischen Entwicklungen in Deutschland überschatteten seinen Erfolg. 1937 wird Nay von den Nationalsozialisten zeitweilig mit Ausstellungsverbot belegt. Seine Werke werden als „entartete Kunst“ diffamiert und aus deutschen Museen entfernt. In den Kriegsjahren diente Nay als Kartenzeichner in Norwegen – eine Erfahrung, die sich in seinen sogenannten „Lofoten-Bildern“ widerspiegelte, welche Naturstimmungen in abstrahierter Form festhielten.
Nachkriegszeit und künstlerischer Durchbruch
Nach 1945 begann für Nay eine neue Phase des künstlerischen Schaffens. Er ließ sich in Hofheim am Taunus nieder und entwickelte eine neue Formensprache, die zunehmend abstrakt wurde. 1948 folgt seine erste Beteiligung an der Biennale in Venedig. Anfang der 1950er Jahre werden Nays Bilder rhythmischer und folgten ab 1954 die berühmten „Scheibenbilder“, in denen Kreisformen und intensive Farbkontraste dominierten, die dem Künstler international schnell große Anerkennung bescherten. Er nahm 1955 und 1959 an der documenta in Kassel teil und etablierte sich als einer der führenden Vertreter der deutschen Nachkriegskunst.
Spätwerk und Vermächtnis
In den 1960er-Jahren setzte Nay seine Auseinandersetzung mit Farbe und Form in den „Augenbildern“ fort. Diese Werke zeigen eine weitere Verdichtung seines Stils, in der die Farbe als autonomes Element in den Vordergrund tritt. Nay verstarb am 8. April 1968 in seinem Kölner Atelierhaus. Sein künstlerisches Erbe lebt in zahlreichen Museumssammlungen weltweit fort und inspiriert bis heute Künstler, Sammler und Kunstwissenschaftler.
Werke des Künstlers befinden sich u.a. in den Sammlungen des Museum Ludwig in Köln, der Kunsthalle Bremen, dem Kunstmuseum Basel, dem Centre Pompidou in Paris oder dem The Solomon R. Guggenheim Museum in New York.
Weiterführende Links
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Quelle Künstlerfoto: Tilanni, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons