5 Merkmale, die auf ein wertvolles Kunstwerk hindeuten
Besitzen Sie Kunstwerke, wissen jedoch nicht, ob diese tatsächlich von Wert sind? Ob geerbt oder selbst gesammelt, viele hochwertige Werke schlummern unentdeckt in Privathaushalten. Wir unterstützen Sammler, deren Erben aber auch Privatstiftungen dabei, den aktuellen Wert ihrer Kunstobjekte zu erkennen und diese gewinnbringend zu veräußern.
Doch woran erkennt man, ob es sich bei einem Kunstwerk um ein kostbares Objekt handelt oder nicht? In diesem Beitrag stellen wir Ihnen fünf Merkmale und Fragen vor, anhand derer Sie selbst eine erste Einordnung vornehmen können.
Wie groß ist das Kunstwerk?
Die Größe eines Kunstwerks beeinflusst dessen Marktwert maßgeblich, ist aber nicht immer nach dem Motto „je größer, desto wertvoller“ zu beurteilen. Tatsächlich gelten mittelgroße Formate (bis ca. 2x2m) bei Sammlern häufig als attraktiver, da sie sich einfach in privaten Wohn- oder Geschäftsräume platzieren lassen.
Sehr große Formate hingegen können den potenziellen Käuferkreis einschränken: Nicht jeder Sammler oder jede Institution verfügt über ausreichend große Räume, um monumentale Werke adäquat zu präsentieren. Solche Werke sind häufig weniger gefragt, was sich negativ auf den Preis auswirken kann.
Ist das Werk handgemacht oder ein Druck?
Fühlbare Pinselstriche, unterschiedliche Farbaufträge und Materialien deuten auf ein handgemachtes Original hin. Ist die Oberfläche hingegen glatt und eben, könnte es sich um einen Druck oder eine Reproduktion handeln, die oft weniger wertvoll ist.
Das verwendete Material und die angewandte künstlerische Technik sind zentrale Faktoren bei der Beurteilung des Werts eines Kunstwerks. Für die meisten Künstler gilt, dass Gemälde auf Leinwand einen höheren Wert haben als Gemälde auf Karton. Generell erzielen Gemälde meist höhere Preise als Aquarelle und Zeichnungen auf Papier. Druckgrafiken stehen üblicherweise am unteren Ende dieser Wertskala. Häufig sind diese Drucke durch Nummerierungen wie „8/12“ oder Kennzeichnungen wie „E.A.“ (épreuve d’artiste) erkennbar, wie im Beispiel der Arbeit von Camille Pissarro.
Tipp: Genau untersuchen
Werfen Sie einen Blick auf die Rückseite und die Ränder Ihrer Kunstwerke. Hier lassen sich oft Hinweise auf die verwendeten Materialien finden, wie im Beispiel des Titelbildes Schwarzwaldhöhe an einem wolkigen Tag von Hans Thoma, das in Öl auf Karton gemalt wurde.

Wie ist der Zustand?
Der Zustand eines Kunstwerks ist ausschlaggebend für dessen Wert. Originale Gemälde, deren Farbschichten intakt sind, und Werke ohne starke Beschädigungen, Restaurierungen oder massive Alterungsspuren erzielen am Kunstmarkt deutlich bessere Preise. Schäden wie Risse, Fehlstellen, Flecken oder unsachgemäße Restaurierungen können den Wert spürbar mindern.
Tipp: Auf Alterungsspuren achten
Eine brüchige, dunkle Leinwand oder vergilbtes, stockfleckiges Papier können auf ein Werk mit Geschichte hindeuten. Auch dunkle, bräunliche Schleier über dem Bild können Zeichen von Alterung sein. So dunkeln alte Gemälde häufig nach, weil die Firnis vergilbt oder sich Schmutz- und Nikotinschichten ablagern. Wichtig ist dabei: Alter allein macht noch keinen Wert, aber es erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass es sich um ein interessantes Werk handeln könnte.
Ist das Werk signiert?
Ist eine lesbare Signatur erkennbar oder finden sich Initialen auf dem Bild, so kann das ein Hinweis darauf sein, dass es sich um ein Original handelt und das Kunstwerk womöglich von Wert ist – besonders dann, wenn einem der Name vertraut vorkommt oder oder das Werk gewissenhaft signiert wurde.
Der Name des Künstlers bzw. der Künstlerin zählt zu den wichtigsten Faktoren, die den Wert von Kunstobjekten beeinflussen. Ob handschriftlich, als monogrammiert oder oder in gedruckter Form, viele Künstler haben charakteristische Signaturen, anhand derer ihre Werke zugeordnet werden können. Fehlt eine Signatur, bedeutet das nicht zwangsläufig Wertlosigkeit, kann aber Wert negativ beeinflussen, da signierte Werke von vielen Sammlern bevorzugt werden.

Ist die Provenienz bekannt?
Eine lückenlose und nachvollziehbare Provenienz, also die Besitz- und Ausstellungshistorie eines Kunstwerks, gilt als einer der wichtigsten Wertfaktoren. Bedeutende Kunstwerke hinterlassen oft ihre Spuren in der Geschichte, sei es in Ausstellungskatalogen, Zeitungsartikeln oder Briefen. Finden sich zum Kunstwerk entsprechende Hinweise, kann dies darauf hindeuten, dass das Kunstwerk tatsächlich von Wert ist.
Tipp: Rückseite prüfen
Achten Sie bei der Untersuchung der Rückseite auch auf Notizen, Stempel oder Aufkleber, die beispielsweise von Galerien, Auktionshäusern oder Museen stammen und damit Informationen zur Provenienz des Kunstwerkes liefern können.

Fazit: Vertrauen Sie nicht nur Ihrem Bauchgefühl
… sondern gehen Sie systematisch vor. Der wahre Wert eines Kunstwerks erschließt sich selten auf den ersten Blick. Untersuchen Sie das betreffende Werk genau und suchen Sie nach Hinweisen, die Aufschluss über die Entstehung, Herkunft und Geschichte des Werkes liefern. Wenn Sie ein oder mehrere Werke besitzen, bei denen Sie den Verdacht haben, dass mehr dahintersteckt, dann zögern Sie nicht, unsere Expertise in Anspruch zu nehmen.
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Titelbild: Hans Thoma, Schwarzwaldhöhe an einem wolkigen Tag (1888). Städtische Museen Freiburg, Foto: Axel Killian, CC BY 4.0, via Wikimedia Commons.
