Was ist Impressionismus?

Der Impressionismus ist eine der bekanntesten Kunstrichtungen, die in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in Frankreich entstanden und sich durch freiere Formen und eine lebendige Farbgebung auszeichnet.
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts erlebte die Kunstwelt eine Revolution, die die Art und Weise, wie wir die Welt wahrnehmen und darstellen, grundlegend veränderte. Diese Bewegung, die als Impressionismus bekannt wurde, entstand in Frankreich und verbreitete sich schnell über ganz Europa. In diesem Beitrag erfahren Sie mehr über die Entstehung, die charakteristischen Merkmale die wichtigsten Vertreter dieser Kunstströmung sowie den Markt für ihre Werke. Am Ende finden sich zudem Buchempfehlungen und weiterführende Links.
Entstehung des Impressionismus
In den 1860er Jahren begann eine Gruppe von Pariser Künstlern, sich von den strengen Regeln der Kunstakademien zu lösen. Anstatt Motive naturgetreu wiederzugeben, suchten sie nach neuen Wegen, um ihre unmittelbaren Sinneseindrücke und Wahrnehmungen festzuhalten und in ihren Bildern einzufangen. Diese Abkehr von der Tradition wurde durch technische Innovationen wie beispielsweise haltbare Farben in Zinntuben und tragbare Staffeleien begünstigt, die es den Künstlern ermöglichten, unter freiem Himmel und direkt in der Natur zu malen. Auch die Erfindung der Fotografie und neue Erkenntnisse in der Farbenlehre prägten die Entwicklung dieses Stils.
Der Name „Impressionismus“ geht auf Claude Monets Gemälde Impression, soleil levant (siehe Titelbild) aus dem Jahr 1872 zurück, das bei einer Ausstellung 1874 in Paris für Aufsehen sorgte. Dieses Werk markierte den Beginn einer neuen Ära in der Kunstgeschichte.
Impressionismus: Merkmale
Der Impressionismus zeichnet sich vor allem durch die Wiedergabe flüchtiger Augenblicke und Lichteffekte aus, die mit der Freilichtmalerei möglich wurden, eine Technik, die auch als en plein air bekannt ist. Die Pinselstriche sind daher schnell und locker gesetzt. Sie geben nicht notwendigerweise exakte Formen oder Dimensionen wieder, sondern vermitteln eine subjektive Interpretation der Welt durch den Künstler.
Weitere wichtige Merkmale sind:
- Komposition: Offene, weniger streng strukturierte Bildaufbauten.
- Pinselführung: Sichtbare, lockere Pinselstriche, die oft Konturen auflösen.
- Farbpalette: Lebendige, helle Farben.
- Bildthemen: Landschaften, Großstadtszenen, Alltagsmotive.
Diese Merkmale verleihen impressionistischen Werken ihre charakteristische Lebendigkeit und Unmittelbarkeit.
Impressionismus: Künstler
Impressionismus ist eine Kunstrichtung, die sich schnell international verbreitete. Zu den wichtigsten Vertretern des Impressionismus zählen:
- Claude Monet (1840–1926) – Begründer des Impressionismus, bekannt für seine Seerosen- und Kathedralen-Serien.
- Auguste Renoir (1841–1919) – Meister der lebhaften Gesellschaftsszenen.
- Camille Pissarro (1830–1903) – Bekannt für seine Stadtansichten und Landschaften.
- Alfred Sisley (1839–1899) – Meister der impressionistischen Landschaftsmalerei.
- Mary Cassatt (1844–1926) – Eine amerikanische Impressionistin, die sich vor allem mit der Darstellung von Müttern und Kindern einen Namen machte.
- Edgar Degas (1834–1917) – Vor allem für seine Ballettbilder bekannt, die ungewöhnliche Bildausschnitte und Bewegung einfangen.
- Berthe Morisot (1841 – 1895) – Eine der wichtigsten Frauen des Impressionismus.
In Deutschland gelten Max Liebermann, Lovis Corinth und Max Slevogt als wichtige Vertreter, während in Österreich Emil Jakob Schindler, Carl Moll und Theodor von Hörmann den Impressionismus prägten. In der Schweiz werden François Bocion und Barthélemy Menn häufig mit dieser Kunstströmung in Verbindung gebracht.
Impressionismus auf dem Kunstmarkt
Der Markt für impressionistische Kunstwerke zählt heute zu den stärksten und stabilsten Segmenten im Bereich der klassischen Moderne. Werke der bekannten Künstlerinnen und Künstler erzielen auf dem internationalen Markt regelmäßig Rekordpreise.
Ausgewählte Werke des Impressionismus:
Künstlername 2912_24da2b-03> |
Kunstwerk 2912_fc98fa-81> |
Preis inkl. Aufgeld 2912_adb37c-f3> |
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Claude Monet 2912_36b530-6c> |
Meules (1890) 2912_396a77-9f> |
110,7 Mio USD 2912_935030-c8> |
Pierre-Auguste Renoir 2912_0c380d-bc> |
Au Moulin de la Galette (1876) 2912_bb646e-b3> |
75,3 Mio EUR 2912_a1d9ca-bf> |
Edgar Degas 2912_5e7ea1-14> |
Danseuse au Repos (ca. 1879) 2912_cd3ab7-e1> |
37,0 Mio. USD 2912_078ef4-82> |
Camille Pissarro 2912_d9aded-75> |
Le Boulevard de Montmartre, Matinée de Printemps (1897) 2912_aee186-68> |
19,8 Mio GBP 2912_d26ce6-15> |
Alfred Sisley 2912_c5998a-a0> |
Effet de Neige à Louveciennes (1874) 2912_8c516c-55> |
7,4 Mio GBP 2912_8cb9cb-48> |
Von großem Interesse sind aber auch die Nachfolger des Impressionismus, die Post-Impressionisten und Pointilisten. Der Begriff bezeichnet keine einheitliche Kunstrichtung, sondern eine Gruppe von Künstlern mit unterschiedlichen Stilen, die gegen Ende des 19. Jahrhunderts tätig waren, darunter Vincent van Gogh, Paul Cézanne, Paul Gauguin, Paul Signac, Henri Edmond Cross und viele weitere. Ein beeindruckendes Beispiel für die Wertschätzung dieser Epoche ist Cézannes La Montagne Sainte-Victoire, das für beachtliche 137,8 Mio. USD verkauft wurde.
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Bücher zum Thema Impressionismus
Weitere Informationen und Links
- Encyclopaedia Britannica: Impressionism
- Tate Museum: Impressioinism
- The Metropolitan Museum of Art: Impressionism
- Youtube: Monet Reloaded – 150 Jahre Impressionismus
- Youtube: Impressionismus – Wie das Licht auf die Leinwand kam
Quelle Titelbild: Claude Monet, Impression, soleil levant , via Wikimedia Commons.